Clynelish
Die heutige Brennerei Clynelish wurde 1967 als Clynelish B direkt neben ihrem Vorgänger erbaut, welche sie eigentlich auch direkt ersetzen sollte. Ab 1969 produzierten die alte und die neue Clynelish parallel, weshalb aus der alten Brennerei Clynelish A nun die Brennerei Brora wurde.
Heute produziert Clynelish mit insgesamt 6 Brennblasen, Brora (als Clynelish bereits 1819 gegründet) produziert nach 38 Jahren Stilllegung seit Mai 2021 wieder Whisky.
Neuere Reviews
Secret Highland 2006 - 2024, 18 Jahre, 51,7% alc. Villa Konthor. Ausbau: Bourbonfass (first fill)
Nase: Süß und anfangs etwas verschlossen, Honig im Glas. Anschließend grüner Apfel, etwas Zitrusfrucht, der Honig wird zu Bienenwachs, es kommt der Geruch von Buttergebäck auf. In der ferne ein ganz leichter Hauch von Rauch, zudem Zitronenmelisse und Strandkiesel.
Gaumen: Ölig, cremig, fast schon richtig fettig. Es dominieren Bienenwachs und Zitronenöl, aber auch Butter, Blätterteig und Orangen. Und hier kommt die vorher noch sehr leichte Rauchnote stärker durch, etwas dreckig erinnert sie mich an Motoröl.
Abgang: Mittellang bis lang, so langsam verblassen die Zitrusfrüchte und das stolze Alter des Secret Highland zeigt seine Seite. Gerbsäure, Sandelholz, Vanille, Bienenwachs, Motoröl und etwas Ruß.
Fazit: Namensrechte hin oder her, das Aromenprofil lässt die Brennerei schnell erkennen. Und ich bin großer Freund dieser Brennerei. 89/100 Punkte (2024)
Frühere Reviews
Clynelish 14 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (2021). Ausbau: Keine weitere Angabe
Nase: Honig und Apfelwein treffen auf Bienenwachskerzen, dazu passt auch ein leicht rußiger Geruch. Die Apfelaromen werden noch einmal stärker, erinnert jetzt aber eher an herbe Apfelschalen, dazu kommt ein Hauch Vanille auf. Anschließend wird der Clynelish etwas mineralischer, ein leicht salziger Eindruck entsteht.
Gaumen: Weich und rauchig, viel Wachs. Den Rauch finde ich überraschen präsent, so hatte ich Clynelish gar nicht in Erinnerung. Dazu kommen grüner Tee, gesalzenes Fudge und zarte Aromen von Apfelkuchen.
Abgang: Mittellang, weiterhin weich und rauchig, allerdings kommt hier auch eine Portion Bittermandeln und Eichenholz hinzu.
Fazit: Ein richtig schöner Standardwhisky mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, der in erhöhter Trinkstärke von 46% daher kommt. 84/100 Punkte (2022).
Clynelish Exclusive Release Batch 01, 48% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Keine Angabe
Nase: Eine Mischung aus säuerlichen Erdbeeren, Orangen und Birnen macht sich im Glas breit. Dazu finde ich Kerzenwachs, Zitronengras und Milchschokolade. Mit etwas Zeit kommen Grapefruit, verdünnter Honig und Johannisbeeren hinzu. Eine ganz leicht würzige Pfefferkomponente ist hinter dem Kerzenwachs zu erahnen.
Gaumen: Bienenwachs, Apfelschalen, Birne, Orangenabrieb und Kastanien, dazu Marzipan und Malz. Anschließend eine ordentlich bittere Grapefruit, gefolgt von Honigmelone. Das in der Nase schon geahnte Pfefferaroma ist auch hier nur sehr zart wahrzunehmen.
Abgang: Mittellang bis lang, die Aromen ziehen sich weiter durch. Apfel, Orange, Birne und Karamell, etwas Marzipan und ganz zart Pfeffer.
Fazit: Wachs erwartet man von Clynelish, Wachs bekommt man. Leider hat der Whisky keine Altersangabe, er hat auf jeden Fall deutlich weniger Eicheneinfluss als die 14-jährige Originalabfüllung, was aber nicht stört. Sehr ausgewogen. 85/100 Punkte (2022).
Clynelish 1997-2015, 18 Jahre, 55% alc. Abfüller: Liquid Treasures. Ausbau: Bourbonfass
Nase: Würzig und fruchtig süß. Akazienhonig, Zitronenkuchen und einiges an Gerstenmalz. Dahinter viel Zuckerguss, Streusselschnecke und minimal Ananas neben Melonenstückchen. Der Whisky wirkt dennoch trocken und zeigt etwas Holzrauch.
Gaumen: Intensiv und vollmundig, etwas fleischig. Die Früchte der Nase belegen den Mundraum. Süße Zitronen, Zuckersirup, Honig und Vanilleschoten in leichter Gewürzmischung. Hinzu kommen angenehme Eichenholzaromen.
Abgang: Lang und trocken, mit leichtem Holzrauch und einem Hauch Menthol. Wärmt bis in den Magen hinunter, ohne dabei alkoholisch zu wirken.
Fazit: Fruchtig schön, mit säurearmer Zitrone. Dieser Clynelish hat mir wirklich ausgezeichnet gefallen! 90/100 Punkte (2015) Ich danke dailydram.de für Probe und Foto.
Clynelish 1997, 16 Jahre, 48% alc. Abfüller: Distiller's Art. (Langside Distillers). Ausbau: Bourbonfass
Nase: Sommeräpfel, unreife Birnen und getrocknete Aprikosen in Schlagsahne. Viel Holzwürze, einiges an Meersalz sowie eine Prise milder Pfeffer. Mit einiger Zeit werden die Äpfel trockener, dazu kommt das Aroma von Wiesenblumen und Heu.
Gaumen: Sehr süß, wieder mit den Äpfeln. Dazu kommen Mango und ein Spritzer Limettensaft. Daneben wieder die Holzwürze, einiges an prickelnder Eiche mit leichten Bitterstoffen. Zudem Salz und Anis.
Abgang: Süß, ölig und würzig, dabei ziemlich lang. Süße Anis-Bonbons.
Fazit: Herrlicher Whisky, welcher Süße und Gewürze optimal vereint. 87/100 Punkte (2015) Ich danke dem Importeur (prowhisky) für Probe und Foto!
Clynelish 1999-2015, 15 Jahre, 53,2% alc. Abfüller: Five Lions. Ausbau: Ex-Bourbonfass
Nase: Frisch, fruchtig, mit dem Fokus auf reife Zitrusfrüchte, zudem mit einer dezenten Würze. Dazu Vanille, Karamell und Malz, auch leicht mürbe Weintrauben sind mit dabei. Ein Hauch Apfel, etwas Eiche sowie Paprika und ganz entfernt Chili.
Gaumen: Sehr malzig, ein wenig ölig und vollmundig. Wieder Zitrusfrüchte und Vanille, zudem Honig. Küchenkräuter, Pfeffer und weitere Gewürze. Die auch ist schon gut ausgeprägt.
Abgang: Mittellang, der Alkohol zeig sich. Grapefruit, Malz und Traubenmost. Die Eiche verweilt länger.
Fazit: Typisch für die Brennerei, von gehobener Qualität. 84/100 Punkte (2015) Ich danke Five Lions für die Probe.
Secret Highland Distillery 2010 - 2021, 11 Jahre, 52,1% alc. Abfüller: The Shining Dram. Ausbau: Bourbonfass (Barrel).
Nase: Ein sanftes Vanillearoma trifft gemeinsam mit Honig auf Frühlingsblumen und Kerzenwachs, dazu zarte Anklänge von Holzrauch sowie noch leicht unreife Birnen. Ich finde zudem geschmolzene Butter neben frischem Weißbrot sowie einen Hauch Aspirin. Entfernt rieche ich Stachelbeerkuchen.
Gaumen: Anfangs süß und leicht, Bienenwachs und Fudge, anschließend zeigt der Whisky seinen recht rauchigen Charakter. Etwas Holzasche neben Malz und Ruß, zarter Tabakrauch und auch hier wieder Stachelbeeren und gesalzene Butter.
Abgang: Lang, wärmend und neben den Früchten und Holzaromen kommt nun eine leichte Würze dazu, besonders Pfeffer sowie ein paar Senfkörner fallen mir auf.
Fazit: Ist es nun ein Clynelish? Ich würde die Theorie bestätigen. Die deutliche Rauchnote trotz der 11-Jahre hat mir besonders gefallen. Aus meiner Sicht ein wirklich schöner Whisky, der kein Wasser benötigt. 87/100 Punkte (2022)