Glencadam
Glencadam Reserva Andalucia, 46% alc. Originalabfüllung (2021). Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer, Nachreifung in Oloroso-Sherryfässern
Nase: Karamell und Mirabellen kommen auf, dazu leicht blumige Noten sowie Ananas. Fruchtig und süß mit einem Hang zu Milchcreme, Malz und leichter Schokolade. Leider blitzt immer mal wieder der Alkohol durch, der Whisky wirkt arg jung.
Gaumen: Chaotisch angerichteter Obstkorb. Pfirsich, Aprikosen und Äpfel, Mirabellen, Brombeeren und Banane. Dazu scharfer Ingwerschnaps und Karamell, bittere Grapefruit und Milchschokolade.
Abgang: Eher kurz, weiterhin die Fruchtaromen aber dezenter. Zudem Gewürznelken in Milchschokolade.
Fazit: Ein stabiler Einstiegsdram, jedoch merkt man diesem Glencadam seine Jugend an. Die Nachreifung bringt zwar zusätzliche Aromen mit sich, der Whisky wirkt aber in sich verloren und ein wenig unentschieden. 79/100 Punkte (2022)
Glencadam 10 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer
Nase: Fruchtige Zitrusaromen, Limetten und Grapefruit, frische und leicht säuerliche Äpfel, Birnenkompott und trockenes Zedernholz, Heuwiese.
Gaumen: Malz, Müsli und Zitronensaft, Passionsfrucht und Ananas. Dazu mischen sich angenehme Eichenholzaromen, etwas Pfeffer. Auch ein wenig Pfefferminz ist zu finden.
Abgang: Lang und trocken, macht weiter wie auf dem Gaumen. Das Eichenholz nimmt noch mal ein wenig Fahrt auf, Pfeffer und Tabak ergänzen die fruchtigen Noten.
Fazit: Der Charakter von Glencadam passt wunderbar zu Bourbonfässern, eine wirklich starke Abfüllung - trotz der erst 10 Jahre Alter. Hier hat die Brennerei alles richtig gemacht. 86/100 Punkte (2021)
Glencadam 13 Jahre, „The Re-awekening“, 46% alc. Originalabfüllung (Batch 4, 2021). Ausbau: Bourbonfässer
Nase: Erst muss ich an einen Zitronenbaum mit saftigen Früchten denken, danach direkt an eine Heuwiese im Frühsommer. Dazu ein wenig Vanillefudge, Malz und frisches Brot. Der Whisky führt mich immer wieder zu den Zitrusfrüchten zurück. Etwas Limette, Grapefruit und dann kommt noch ein leichtes Birnenaroma auf.
Gaumen: Die Zitrusfrüchte kommen stark wieder, dazu süße Birnenbonbons und Vollkornbrot. Ich schmecke Weintrauben, Vanille, Himbeermarmelade, Mandeln, etwas Minze und ganz entfernt bunten Pfeffer.
Abgang: Mittellang bis lang, trocken. Weiterhin süß/säuerlich, dazu kommen im Abgang zartes Eichenholz, etwas Pfeffer, Senfkörner und Zimt.
Fazit: Ich bin ja ein Freund von ehrlichen Bourbonfässern und hier haben wir so eine Abfüllung. Klare Zitrusfrüchte treffen auf zarte Vanille und angenehme Gewürzaromen. Nicht sonderlich komplex aber wunderbar zu genießen. 84/100 Punkte (2022)
Glencadam 15 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer
Nase: Birnenbonbons und Blumenwiese, ein Hauch Vanille und einiges an Bienenwachs. Dazu Buttergebäck und Meersalz, Malz. Außerdem getrocknete Aprikosen und etwas Pfirsich, Litschi und Kokosfett. Insgesamt süß und ausgewogen, im Hintergrund ganz milder Holzrauch.
Gaumen: Sehr süß und einiges an Zitrusfrüchte, Ananas und Kokos, Pomelo und Pfirsich, viel Frucht. Gleichzeitig kommt Würze auf, Ingwer und Pfeffer, viel Eiche, leicht bitteres Karamell, Kerzenwachs und Marzipan.
Abgang: Lang, leicht trocken. Weiterhin fruchtig süß, einiges an Malz, gesalzene Schokolade, Ingwer und eine Spur Zimt.
Fazit: Ein wunderbarer Single Malt von Glencadam, ausgewogen zwischen Harmonie und Komplexität. Bravo. 88/100 Punkte (2021)
Glencadam 21 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer
Nase: Zitronenkuchen und Vanillepudding, reife Äpfel und verschiedene Nüsse folgen. Crêpe mit gesalzener Butter und mineralische Aromen, Kerzenwachs. Die Fruchtaromen werden tropischer, Papaya und Mango kommen auf, dazu Buchweizenhonig.
Gaumen: Cremiges Mundgefühl, weiterhin die Fruchtaromen, aber alles deutlich konzentrierter und würziger. Die Eiche hat hier viel Geschmack hinterlassen. Orangenschale, Toffee und Karamell, dunkles Brot und viel Malz, eingebunden in Honig und Bienenwachs. Dazu kräftiger schwarzer Pfeffer und ein Hauch Gewürznelken.
Abgang: Sehr lang und harmonisch, macht weiter wie auf dem Gaumen, wird aber deutlich trockener. Zu den Fruchtaromen kommt viel Kakao dazu.
Fazit: Auch dieser Glencadam ist wieder herrlich, außerdem ein richtiger Preis-/Leistungssieger. Wirklich empfehlenswert. 88/100 Punkte (2021)
Glencadam 2006 - 2021, 15 Jahre Reserva De Porto Branco, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Nachreifung in Portweinfässern
Nase: Rhabarberkuchen und Vanille habe ich in der Nase, dazu aber auch kandierte Äpfel und gelbe Gummibärchen. Insgesamt wirkt der Glencadam erst einmal ziemlich süß im Antritt. Nur im Hintergrund ist eine leichte Holzwürze zu finden.
Gaumen: Cremig und anfangs sehr süß, wird schnell deutlich würziger und das Holz kommt stärker durch. Bienenwachs, Aprikosenmarmelade, Rhabarber, unreife Erdbeeren und Anklänge von Trauben. Dazu Pfeffer und Muskat, etwas Weißwein und süßer Pfeifentabak.
Abgang: Kurz bis mittellang, Weingummis, Honig und schwarzer Pfeffer.
Fazit: Süß und cremig, ein sehr geselliger Zeitgenosse. 85/100 Punkte (2022)
Glencadam 1991-2013, 21 Jahre, 56,3% alc. Abfüller: Blackadder (Raw Cask). Ausbau: Bourbonfass
Nase: Korbgeflecht mit Obst, darunter Bananen und Pfirsiche, aber auch etwas unreife Erdbeeren. Dahinter dann sehr viel Vanille, da braucht die Nase etwas Zeit für. Es folgen Toffee und Karamellbonbons. Im Hintergrund hält sich eine zarte und sehr angenehme Eichenholznote.
Gaumen: Ebenso fein wie die Nase, sehr harmonisch. Zarte Hölzer, Gewürze und die Früchte der Nase, daneben weniger Vanille, dafür mehr Karamell und Toffee, etwas Schlagsahne.
Abgang: Lang und mit einer angenehmen Süße, die Eiche zieht sich dahin und lässt den Single Malt prickelnd ausklingen.
Fazit: Herrlich harmonisch, ohne irgendwelche Fehlnoten. 88/100 Punkte (2015). Ich danke mcwhisky.com für Probe und Foto
Glencadam 2011 - 2021, 10 Jahre, 48% alc. Abfüller: Elixir Distillers (The Single Malts of Scotland). Ausbau: Batch aus 5 Fässern, keine Angabe zur Reifung
Nase: Tropische Früchte Mango und Ananas, etwas reife Kiwi und knackige Sommeräpfel, auch Pfirsich und Nektarine schmeicheln die Nase. Verwoben und sehr sanft wirkt der Glencadam. Ein wenig Malz kommt noch dazu, das war es dann aber auch schon.
Gaumen: Intensiv und fruchtig, die Nase wirkt dagegen ja fast schon verschlossen. Tropischer Früchtetee mit Minze, Passionsfrucht und mild säuerliche Äpfel. Kurz kommen ein wenig Tabak und Malz auf, bevor der Geschmack harmonisch in den Abgang übergeht.
Abgang: Kurz bis mittellang, malzig und fruchtig. Dunkles Brot mit Apfelgelee und zarte Pfeffertöne.
Fazit: Ziemlich einfacher dram, wenn auch kein schlechter. Der Glencadam überzeugt auf dem Gaumen und im Abgang. 82/100 Punkte (2022)