Glenglassaugh
Glenglassaugh Portsoy, 49,1% alc. Ausbau: Sherry-, Portwein- und Bourbonfässer
Nase: Banane mit Honig und Pflaumenkompott, dazu Sauerteig und zarter Torfrauch. Ich finde Camembert sowie Aspirin, anschließend werden die Fruchtaromen wieder deutlich stärker.
Gaumen: Aromatisch kräftig, gleichzeitig ist dieser Glenglassaugh auch sehr cremig. Bienenwachs und knackige Sommeräpfel, Nektarinen, Mandarinen und Dörrpflaumen. Dazu Ingwer, Jod, Senfkörner und Gewürznelken. Ein wenig Torfrauch schwingt mit.
Abgang: Eher lang und anfangs cremig, wird durch den leichten Torfrauch anschließend trockener. Getrocknete Äpfel, etwas Pfeffer und Tabak, Sultaninen und Orangenabrieb.
Fazit: Der jugendliche und leicht wilde Charakter des Glenglassaugh gefällt mir, besonders das leicht maritime Torfaroma ergänzt die sonst so cremige Fruchtigkeit. 84/100 Punkte (2024)
Glenglassaugh Sandend, 50,5% alc. Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer
Nase: Der erste Eindruck ist mineralisch. Staubiger Steinbruch, nasser Sand, Kerzenwachs, Haferflocken. Dazu kommen Äpfel mit einem Spritzer Zitrone, unreife Bananen, Blätterteig und Ahornsirup, Zuckerkuchen.
Gaumen: Fruchtig und kräftig. Äpfel, Birnen, Mango und Papaya, Mirabellen. Dazu Malz, viel schwarzer Pfeffer, etwas Meersalz und Limette. Auch kann ich Marzipan finden.
Abgang: Eher lang, mit den bekannten Fruchtaromen und einer ordentlichen Portion Würze. Ingwer, Pfeffer, etwas Menthol und Meersalz.
Fazit: Dieser Glenglassaugh kommt zwar noch ohne Altersangabe daher, bietet dafür aber schon ein spannendes Aromenprofil. Mit gefällt er richtig gut. 86/100 Punkte (2024)
Glenglassaugh 12 Jahre, 45% alc. Abgefüllt 2023. Ausbau: Bourbon-, Sherry-, Rotweinfässer
Nase: Mineralisch und leicht floral, dazu würzig. Kreide, Fels, gewürzte Kirschmarmelade, schwarze Johannisbeeren und Meersalz. Auch finde ich Erdnüsse und Pfirsiche, das Gewürzaroma stellt sich als Zimt heraus.
Gaumen: Anfangs sehr weich, fast schon zart, wird der Glenglassaugh kräftig und leicht scharf. Kirschmarmelade, Ingwer, geröstete Mandeln, Tabak, Traubenkerne und Zimt, anschließend bunter Pfeffer.
Abgang: Mittellang bis lang, Sultaninen, getrocknete Johannisbeeren, angekohltes Holz.
Fazit: Core Range, Altersangabe und erhöhte Trinkstärke, dazu bietet dieser Single Malt ein weites Spektrum an Aromen. 84/100 Punkte (2024)
Glenglassaugh "Evolution", Originalabfüllung, 57,2 % alc. Ausbau: Ex-Tennessee-Whiskeyfässer (George Dickels)
Nase: Trotz der Jugend und des hohen Alkoholgehaltes nicht aufdringlich. Helle Früchte in Karamell, Toffee und süße Sahne. Leichte Apfelnoten und Buttermilch. Etwas grasig und floral.
Gaumen: Süße Vanille, Butterscotch und etwas würziges Roggenbrot. Die Gewürze sind weder bitter noch aufdringlich.
Abgang: Lang und angenehm, die Eiche gibt bereits ganz schöne Würzaromen ab. Leicht angebranntes Karamell.
Fazit: Ein dreijähriger Single Malt mit (für sein Alter) guter Qualität. Fraglich nur, ob der Preis dagegen gerechtfertigt ist. Auch, da er trotz der Fassstärke nur wenig Komplexität besitzt. 80/100 Punkte (2014). Ich danke Sascha für das Foto!