Glenmorangie
Glenmorangie The Lighthouse, 12 Jahre, 48% alc. Originalabfüllung (2021). Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer
Nase: Süß und dezent würzig. Der Glenmorangie beginnt mit viel Vanille, dahinter zweierlei Sirup, Ahorn- und Zuckerrübensirup, dazu getrocknete Aprikosen, kandierte Ananas und Walnüsse, vielleicht ein Hauch Rosine. Im Hintergrund finde ich Gebäck mit Orangenmarmelade, insbesondere Scones und Marmorkuchen. Abschließend drängelt sich noch kurz etwas Milchschokolade durch, insgesamt ein sehr klarer und wunderbar harmonischer Eindruck.
Gaumen: Beginnt trockener als der Geruch es vermuten lies, setzt sich aromatisch fort. Auch hier wieder Sirup, Vanille und Walnüsse, dazu getrocknete Aprikosen, Haribo-Pfirsiche und Orangenmarmelade. Außerdem muss ich an Honig auf sehr dunklem Toast denken.
Abgang: Mittellang, wird recht trocken. Beginnt aber erst einmal sehr süß mit Karamell und getrocknete Aprikosen, danach folgen Erdnüsse und Karamell.
Fazit: Wenn ich an einen Glenmorangie denke, dann stelle ich ihn mir genau so vor. Aromatisch, süß und rund - kein Whisky für stundenlange Untersuchungen, einfach ein angenehmer dram. 85/100 Punkte (2022).
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Glenmorangie "The Original" 10 Jahre, 40% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Ex-Bourbonfässer
Nase: Erst einmal jede Menge Früchte, darunter Äpfel, Stachelbeeren und Aprikosen. Eingebunden sind diese in Vanille und süßen Honig. Ganz entfernt schwebt eine leichte Malznote mit. Insgesamt wirkt die Nase eher mild und zurückhaltend.
Gaumen: Ähnelt der Nase, recht cremig im Charakter. Wieder die Früchte mit viel Vanille, aber auch eine leichte blumige Parfumnote kommt auf, danach Zuckerwatte und Honig.
Abgang: Mittellang, neben den Früchten und der Vanille kommt nun etwas Holz ins Spiel, zudem ein Hauch kandierter Ingwer.
Fazit: Mild, einfach, trifft viele Geschmäcker und soll es wohl auch. 80/100 Punkte (2015). Ich danke Moet Hennessy für die Probe
Glenmorangie Astar, 57,1% alc. Originalabfüllung. Ausbau: amerikanische Weißeiche (Missouri Ozark Oak)
Nase: Zitrusfrüchte, richtig viele Zitrusfrüchte. Zitronensaft, Orangencreme, Limettenschalen und frisch angeschnittene Grapefruit, zudem ein Hauch von getrockneten Früchten. Dahinter erscheint seine Jugend, Schnittblumen und Gras, eine milde Holzwürze und Vanille.
Gaumen: Getragen vom Alkohol, ohne jedoch zu streng zu wirken. Extrem süß, mit Stockbrot, Marzipan, getrockneten Orangen und Ahornsirup, dahinter Muskat und milder Zimt, ein Hauch Pfeffer.
Abgang: Lang, weiterhin sehr süß und mild würzig. Kakaobutter, Zitronenlimonade und wieder etwas Muskat.
Fazit: Für Süßschnäbel, sehr harmonischer Glenmorangie! 87/100 Punkte (2015) Ich danke Thomas Zilm (www.spirit-ambassador.de) für Probe und Foto!
Glenmorangie Tusail, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Ex-BourbonfässerBesonderheit: 6. Abfüllung in der limitierten "Private Edition", seltene Gerstensorte "Maris Otter."
Nase: Ähnelt im ersten Eindruck dem 10-Jährigen: Äpfel, Aprikosen und Pfirsiche, danach viel Vanille und Honig. Dahinter kommt jedoch deutlich mehr. Es erscheinen ausgeprägte Malzaromen, Karamell und etwas Toffee. Dann Grießbrei und Sahne, auch eine leichte Würze.
Gaumen: Sehr mundfüllend, regt den Speichelfluss an. Die Früchte werden trockener, dazu gesellen sich Nüsse, Malz, Karamell, Honig und Gebäck. Das Gebäck bringt allerdings eine leicht verbrannte Note mit sich, hätte fünf Minuten eher den Ofen verlassen sollen. Es folgen Gewürze, darunter Zimt und Pfeffer.
Abgang: Mittellang mit Betonung auf eine zimthaltige Gewürzmischung und etwas trockenes Eichenholz.
Fazit: Wirkt wie ein Highland-Malt und hat auch die eine oder andere Kante, daher deutlich interessanter als der 10-Jährige. Die Nase ist komplex und einfach schön, der Gaumen geht in eine etwas andere Richtung, der Abgang ist relativ einfach. 83/100 Punkte (2015)
Glenmorangie Artein, 15 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer, Super-Tuscan-Weinfässer
Nase: Süß und fruchtig....die Süße steht erst einmal über allem. Süße, Süße, klebrige Süße. Mit Zuckermelasse, Invertzuckercreme, etwas Ahornsirup und Akazienhonig. Darin nehmen einige Früchte ihr leicht parfümiertes Schaumbad: Aprikosen, sehr reife Pfirsiche, rote Äpfel, gezuckerte Erdbeeren. Auch kommen Assoziationen zu Fruchtgummi auf. Im Hintergrund milder Holzrauch und Zimtschnecken.
Gaumen: Wie die Nase, aber intensiver. Zudem deutlich mehr Würze als im Geruch. Einiges an trockenen Hölzern und Eichentanninen. Dahinter Pfirsicharomen, Gewürznelken, Bratapfel und rote Früchte.
Abgang: Lang, die Süße weicht der Würze, welche von Kaffee und Zartbitterschokolade ergänzt wird, Bitterkaramell am Ende.
Fazit: Schönes Teil, wirklich zu empfehlen. 88/100 Punkte (2015)
Westport 1997 (15 Jahre) - Privatabfüllung, 58,1%. Einzelfassabfüllung limitiert auf 253 Flaschen.
Die Brennerei darf aus Lizenzgründen nicht auf der Flasche genannt werden. Westport hat sich allerdings als Name für Single Casks von Glenmorangie etabliert, abgefüllt von unabhängigen Abfüllern. Einen Single Malt Whisky darf er sich auch nicht nennen, denn zumeist handelt sich um ein Fass Glenmorangie, welchem ein paar Tropfen Glen Moray beigemischt worden sind. Somit handelt es sich streng genommen um einen "Blended Malt", gerne auch "Teaspoon Malt" genannt. Da Glenmorangie nicht genannt werden darf, setzte sich bei den Abfüllern schnell der Name Westport durch, unter welchem Glenmorangie früher Fässer fürs Blending verkaufte.
Nase: Tropische Früchte, säuerliche Äpfel, Vanille, sehr viel Vanille. Etwas grasige Frische. Der hohe Alkoholgehalt ist wenn dann nur sehr sanft spürbar und bereits gut eingebunden. Aprikose kommt auf und schwebt süßlich im Hintergrund.
Gaumen: Süß und fruchtig, Vanille und Honig, Mango. Mit Wasser wird die Frucht sanfter, Eichentöne rücken in den Vordergrund.
Abgang: kräftig aber kurzweilig mit schönen Fruchtnoten, die auf der Zunge haften bleiben.
Fazit: Angenehm und ziemlich rund, sehr zu empfehlen. Allerdings nicht wirklich komplex. 84/100 Punkten (2014)
Westport 1997-2015, 18 Jahre, 59,7% alc. Abfüller: Five Lions Ausbau: Sherry Butt (first fill)
Besonderheit: Westport bezeichnet in den meisten Fällen Single Casks von Glenmorangie mit einem Teelöfel Glen Moray > daher handelt es sich hierbei streng genommen um einen Blended Malt und nicht um einen Single Malt. Die Brennerei darf nicht genannt werden, Westport war aber der damalige Handelsname für Glenmorangiefässer, welche für die Blend-Industrie vorgesehen waren.
Nase: Butterscotch, Toffee und Shortbread, richtig tolles Butter-/Vanillegebäck. Dahinter Rumkugeln und Sultaninen, Brombeeren und getrocknete Orangenhälften, etwas Zartbitterschokolade und mild würzige Eiche.
Gaumen: Süßes Fudge, tief dunkle Früchte, zuckersüß. Nussschokolade, gebrannte Mandeln und Apfelsinen, dahinter eine milde Spur Zimt.
Abgang: Sehr lang, mehr Würze, einiges von Eichenholz. Süßlicher Pfeifentabak, Johannisbeeren und Rosinen, etwas Milchkaffee.
Fazit: Wunderbar harmonisch, nur im Abgang zeigt sich kurz eine alkoholische Kante. 88/100 Punkte (2016) Ich danke dem Abfüller Five Lions für die Probe und das Foto!