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Dailuaine 

Charles Doig brachte das Pagodendach zur besseren Belüftung der Malzböden und Kilns auf die Dächer vieler schottischer Brennereien. Die Erste war Dailuaine, leider wurden die originalen Pagoden im Jahr 1917 bei einem Großbrand komplett zerstört. Allerdings gibt es von Dailuaine Fotomaterial aus dem Jahre 1890, dort sind die gerade frisch fertiggestellten Pagoden gut dokumentiert.

Die Bilder stammen aus dem Diageo-Archive.


Dailuaine 1980 -1999, 19 Jahre, 55,2% alc. Abfüller: Mackillop’s Choice. Ausbau: Fass Nr. 1236

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Heublumen, Gräser und leicht fruchtige Aromen, darunter etwas unreife Birne und leichte Sommeräpfel. Dazu finde ich ein wenig Zitronengras, ein Hauch von Veilchen und angenehme Malznoten. Im Hintergrund halten sich Kerzenwachs und ein wenig Limette.

Gaumen: Intensiv, würzig und klebrig süß. Das Heu ist nur kurz zurück, dann kommen Kandiszucker und Zuckerrübensirup, Pfeffer und Eichenholz, Ahornsirup und Apfelbonbons. Ich finde zudem Malz und eich Hauch von gebrannten Mandeln.

Abgang: Lang, reif und viel Eiche. Warmer Zucker, etwas Pfeffer und Muskat.

Fazit: In Der Nase noch unheimlich grasig und leicht, danach ein sehr süßer und vom Holz geprägter Likör. Überraschender Dailuiane 87/100 Punkte (2022).

Dailuaine 1997 - 2020, 23 Jahre, 55,4% alc. Abfüller: Wilson & Morgan. Ausbau: 6 Jahre Nachreifung in Oloroso-Sherryfässern (Fassnummern 15584 und 85)

Hintergrundbild Wilson & Morgan

Nase: Im ersten Eindruck ausgewogen zwischen Süße und schärferen Gewürzen. Aprikosengelee, Orangenmarmelade mit Zimt, Birnenkompott. Mit der Zeit wird der Whisky ruhiger und wirkt fast schon sanft. Etwas Plundergebäck mit Puderzucker und ganz zarter Vanillenote, außerdem verdünnter Pfirsicheistee. Im Hintergrund erinnert etwas an leicht angebrannte Küchenkräuter und Ingwer.

Gaumen: Fruchtig süß, intensiv, Eichenholz und Gewürze. Er beginnt mit reifen Pfirsichen und getrockneten Aprikosen, dazu kommt Gebäck mit roten Johannisbeeren. Ich finde zudem Zuckerrüben und reife Pflaumen, einige gebrannte Mandeln und etwas verbrannten Pizzateig, auch hier wieder mit einer leichten Kräuternote. Eine angenehme Bitterkeit füllt den Mundraum, dazu kommen trockene Eiche und milder Pfeffer.

Abgang: Lang und trocken, weniger süß und mehr Eichenholz. Getrocknete Früchte, kubanischer Tabak und Süßholz.

Fazit: Durch seinen Eichenholzeinschlag und die bittere Komponente für manch einen Neuling in der Whiskywelt bestimmt überraschend. Euch sei versichert, so müssen länger gereifte Single Malts sein! Ein gelungener Dailuaine mit schöner Tiefe und viel Fass. 88/100 Punkte (2022)

 
 
 
 
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