Glen Elgin
Nase: Fruchtig und harmonisch, ich rieche Sommeräpfel, etwas Apfelkuchen mit Streuseln und Schlagsahne. Im Hintergrund Vanilleeis mit Mandelsplittern. Außerdem Zuckerrübensirup, Honigmelone und Malz, ganz entfernt zeigt sich ein wenig feuchtes Eichenholzfass.
Gaumen: Apfelkompott trifft auf Stachelbeerkuchen und Blätterteig, dazu Pekannüsse und Mandeln, Orangenabrieb und Vanillepudding mit Karamellsoße. Auch ein wenig Muskat und Kardamom sind zu finden.
Abgang: Mittellang, hier nun neben der Frucht deutlich mehr Malz und dunkles Süßgebäck.
Fazit: Wie ein junger Glen Elgin mit seinen 12 Jahren sein soll, kein Wunder der Komplexität und auch nicht viel Spannung, dennoch gibt es insbesondere in der Nase etwas zu entdecken und der Whisky fällt sommerlich fruchtig aus. 85/100 Punkte (2022)
Nase: Alt, richtig alt wirkt dieser Whisky. Leichter Torfrauch, antike Holzmöbel, Eichenpolitur und etwas kalter Kamingeruch. Wir bewegen hier uns in einem früheren Herrenzimmer, eine dicke Staubschicht liegt auf dem Parkett. Danach kämpfen sich Fruchtaromen in den Vordergrund, getrocknete Pflaumen neben Orangenabrieb, dazu Mandeln und ein wenig Malz.
Gaumen: Kräftig und intensiv, trocken und viel Ruß, etwas Torfrauch. Ich muss an Apfelsaft mit Pfeffer sowie an einen Räucherofen denken. Dazu kommen Thymian, Anis und Majoran, schwarzer Tee und Bienenwachs. Die Fruchtaromen wirken nun etwas künstlich und erinnern an Geleebohnen.
Abgang: Lang, trocken und das Herrenzimmer ist mit seinem Kamin zurück, irgendwo im Nebenzimmer raucht jemand Zigarre. Auch finde ich bunten Pfeffer.
Fazit: Davon werde ich mir noch eine Flasche holen müssen, ein wirklich altmodischer Glen Elgin. 85/100 Punkte (2022)
Gaumen: Weniger Frucht, viel mehr malz und ein paar grasige Aromen. Dazu Mandeln und Walnüsse. Der Whisky wirkt trocknend im Mundraum. Eine leichte Süße ist noch da, auch die Kräuter finden sich wieder. Statt Minze nun etwas Beifuß. Zum Ende hin ein wenig Eiche mit Kakao.
Abgang: Lang, Frucht und Süße sind gänzlich weg. Trocken mit Eiche, Malz und Nüssen. Zudem etwas Heidekraut und Gewürze.
Fazit: Kein schlechter Whisky, das Sherryfass hat hier schon ein paar schöne Spuren hinterlassen. Ich hätte mir jedoch noch ein paar Jahre mehr Reife gewünscht. 82/100 Punkte (2015) Ich danke dem Whisky Häuslein für Probe und Foto!
Glen Elgin, 2007-2021, 14 Jahre Fassnummern: 800255 + 800260, Signatory Vintage, 46% alc.
Nase: Reife Mango und viel Kokos, welches sich erst einmal länger hält. Dahinter kommen dann saubere Aromen von frühreifen Äpfel, Getreide und ganz entfernt etwas grasiges. Sehr sauber und klar.
Gaumen: Vom Alkohol keine Spur, die Textur fast schon cremig. Die Aromen der Nase spiegeln sich wieder, dazu kommen gut eingebundene Malzaromen.
Abgang: Mittellang, cremig und weich. Zum Schluss bleiben leichte Holztöne und etwas Süße zurück.
Fazit: Ein Trinkwhisky für laue Sommerabende. Ehrlich, sehr harmonisch und unkompliziert. 82/100 Punkte (2021)
Glen Elgin 2009 - 2020, 11 Jahre, 58,1% alc. Abfüller: The Whisky Warehouse No. 8. Ausbau: Bourbonfass (Hogshead) Nr. W8 803148
Nase: Weißbrot mit Apfelaufstrich und anschließend Vanillegebäck. Ich finde ein trockenes Getreidefeld und Zitronenkuchen, etwas Abrieb von einer Grapefruit und Birnenkompott. Die Süße ist deutlich, aber ausgewogen und passt sich wunderbar an. Die Äpfel kommen wieder, diesmal aber jung und knackig. Im Hintergrund vernehme ich Fudge, ganz zarten Holzrauch und etwas Eukalyptus.
Gaumen: Sehr süß und wahnsinnig viel Apfel und Birne, vom hohen Alkoholgehalt ist gar nichts zu spüren. Cremig kommt der Glen Elgin daher, wird schnell kräftiger und sehr malzig. Ich finde weiterhin Fudge und zarte Zitrusfrüchte, aber auch Milchkaffee und Mandelsplitter, Bananenschale, trockene Eiche und ganz zart Pfeffer und Zimt.
Abgang: Mittellang, süß und leicht würzig. Die Bitterkeit nimmt nun etwas zu, Kaffee, Marzipan und Eichenholz.
Fazit: Ein richtig tolles Bourbonfass, sehr empfehlenswert. Hier stimmt alles. 87/100 Punkte (2022)