Stonewood (Brennerei Schraml)
Die Brennerei Schraml liegt im bayrischen Erbendorf am Steinwald, nach welchem auch die Whiskymarke "Stonewood" ihren Namen erhielt. Die Familie Schraml kann auf eine lange Brennerfahrung zurückblicken, bereits 1818 gründete Johann Baptist Schraml seine Kornbrennerei. Im Jahr 1954 brachte das Unternehmen seinen "Steinwald Whisky" auf den Markt, die Produktion von Whisky soll jedoch noch deutlich weiter zurückgehen, damit gilt die Brennerei Schraml aktuell als wohl älteste aktive Whiskybrennerei in Deutschland.
Stonewood Smokey Monk, 3 Jahre, 40% alc. Ausbau: Amerikanische Weißeiche (heavy toasting)
Nase: Erst einmal Vanillefudge und Karamell, einiges an Karamell. Dazu leicht fruchtige Aromen. Den Rauch muss ich erst einmal ein wenig suchen, er zeigt sich dann mit milden Räucheraromen, süßliche Marinade und Speck.
Gaumen: Cremig. Die Nase setzt sich fort, leicht fruchtig und mild rauchig. Süße Barbecuesoße , Karamell und etwas Vanille.
Abgang: Sehr lang und wärmend. Schwarzer Tee, Eichenholz, Zimt und Ingwer, etwas Chili.
Fazit: Keine Rauchbombe, aber ein sehr ausgewogener junger Single Malt, der sich sehen lassen kann. Das Buchenrauchmalz passt wunderbar. 81/100 Punkte. Ich danke der Brennerei für die Probe.
Stonewood „Dra“ Single Malt, 5 Jahre, 43% alc. Ausbau: Amerikanische Weißeiche (heavy toasting)
Nase: Mild fruchtig, einiges an Pfirsich und leicht unreifer Aprikose, vielleicht Mirabellen. Dazu Vanille und Honig sowie ein Hauch Ingwer.
Gaumen: Cremig zu Beginn, die Fruchtnoten der Nase spiegeln sich wieder, dazu ein leichter Spritzer Limette. Es folgt ein wenig Malz, Ingwer und eine Spur Zimt.
Abgang: Mittellang, hier kommt noch einmal einiges an Zimt auf, schöne Würze.
Fazit: Schöner Whisky, zwischen Frucht und Würze sehr harmonisch und ausgeglichen. 79/100 Punkte. Ich danke der Brennerei für die Probe.
Stonewood Woaz Single Wheat Whisky, 7 Jahre, 43% alc. Ausbau: Amerikanische Weißeiche (medium toasting)
Nase: Etwas verschlossen. Ein Hauch Banane, etwas Holzrauch zusammen mit Menthol. Gibt man ihm ein wenig Zeit kommt eine richtig schöne Pfirsichnote auf, Pfirsicheistee.
Gaumen: Kräftiger und würziger als die Nase, aber dennoch cremig. Getreide, Karamell und Espresso, Zimt. Auch etwas Bitterschokolade ist dabei.
Abgang: Weich und lang, Holzrauch, Menthol und Zimt, ganz kurz auch noch einmal der Pfirsich, das Zimtaroma hält lange an.
Fazit: Elegant begonnen und über Gaumen zum Abgang mit Würze ergänzt. Ein spannender Whisky. 84/100 Punkte. Ich danke der Brennerei für die Probe.
PS: Aus der Core Range von Stonewood hat mir der Woaz am besten gefallen, wirklich schönes Ding.
Stonewood 1818 Single Grain Whisky, 10 Jahre, 45% alc. Ausbau: Limousin-Eiche (Ex-Cognacfass).
Nase: Zitrusfrüchte, Orangen und Zitronen, leicht spritzig und frisch. Dahinter milde Honigtöne, grüner Tee und Apfel, eine leichte Würze und etwas Karamell.
Gaumen: Anfangs sehr leicht und seidig, nimmt schnell Kraft auf, Einiges an Getreidearomen, die Zitrusfrüchte werden von Eichenholz verdrängt. Trester, Weinbrand, schwarze Oliven. Der Whisky wird bitterer, verbranntes Karamell, Kakaopulver und Kaffee.
Abgang: Lang und würzig, mit dem Geschmack von Trester.
Fazit: Grain hat es bei mir ja selten leicht. Die Nase fand ich richtig betörend, wunderbar sanft und angenehm. Gaumen und Abgang werden dann deutlich kräftiger, passen gar nicht mehr so sehr zum ersten Eindruck. Einige Aromen erinnerten mich zu sehr an andere Spirituosen, vielleicht kommt das vom Ex-Cognac-Fass Schade. 66/100 Punkte. Ich danke der Brennerei für die Probe.