Whisky aus Indien
Bisher hatte ich Whisky nur wenig indischen Whisky...eigentlich müsste ich das mal ändern...
Sikkim Old Gold, Himalayan Premium, 40%.
Nase: Feuchtes Holz und etwas Weizen, anschließend eine leicht mineralische Note von Kreide oder Kalk, dazu Bergamotte.
Gaumen: Leicht süß, ein bisschen Rosenwasser, irgendwie schimmelndes
Obst und ne ordentliche Portion Zucker. Außerdem Zedernholz und nasse Pappe. Das Mundgefühl kann ich gar nicht beschreiben, ich finde es einfach widerlich.
Abgang: Kurz, schmerzlos, süß, etwas metallisch.
Fazit: Ich habe schon richtig schlechten Whisky getrunken, aber das hier ist nicht einmal Whisky. Industriealkohol mit Aromen, vielleicht mit einem kurz gelagerten Getreidebrand versetzt, alles andere als genießbar. 23/100 Punkte (2025)
Indri Trini, The Three Wood, Batch 2, 46% alc. Originalabfüllung (2022). Ausbau: Bourbon-, Wein-, und PX-Sherryfässer.
Nase: Süß, fruchtig und leicht blumig. Erst einmal Ahornsirup neben Ananas und Aprikosen, dazu etwas Litschi und gebrannte Mandeln. Dann viel Pfirsich, auch Eistee mit Pfirsichgeschmack. Im Hintergrund hält sich ein leichtes Röstaroma, ich muss an dunkles Toast mit Marmelade denken. Nach ein paar Minuten kommt nach dieser ersten Fruchtbombe auch zartes Eichenholz durch.
Gaumen: Cremig und fruchtig, recht leichtes Mundgefühl zu Beginn, baut sich dann aber noch würzig auf. Auch hier erst einmal fruchtig und süß, jedoch viel würziger als in der Nase. Die Eiche ist stärker, Muskat und Zimt kommen auf, außerdem weiße Johannisbeeren.
Abgang: Lang, fruchtig, Obstkorb. Auch hier wieder eine leicht florale Komponente, die Gewürze haben sich etwas beruhigt, zartes Karamell hält mit Pfeffer und Zimt noch etwas an.
Fazit: Was ein Release für ein mir doch so unbekanntes Whiskyland. Ein Whisky der sich nicht verstecken muss, zudem ist die unverbindliche Preisempfehlung eine echte Kampfansage. 84/100 Punkte (2022)
Paul John Single Malt, 9 Jahre, abgefüllt 2021, 53,3% alc. Abfüller: WM Cadenhead. Ausbau: Bourbon Hogshead. Region: Indien, Goa.
Nase: Eine leichte und ein wenig medizinische Rauchnote, dahinter kommt sofort einiges an Frucht, Mango, Orange und frische Feigen. Zudem Gräser und etwas brennendes Holz, dunkles Brot.
Gaumen: Sehr süß und weiterhin rauchig, etwas Holz. Bacon, Hefeteig, reife Mango, etwas Menthol.
Abgang: Lang und wärmend, fruchtig und rauchig. Hält lange an.
Fazit: Ein indischer Whisky, der mit den schottischen Malts mithalten kann. Für das Alter schon wunderbar reif. 84/100 Punkte (2021). Ich danke dem Cadenhead’s in Köln für die Probe.